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18.09.2020

Online-Gottesdienst aus Merzig: „Leben an der Grenze“

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„Leben an der Grenze“ ist die Überschrift des Online-Gottesdienstes am Sonntag, 20. September aus der evangelischen Friedenskirche in Merzig. Im Mittelpunkt des um 11 Uhr beginnenden Gottesdienstes stehen Grenzen jeglicher Art, denen Menschen gegenüberstehen.

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Gerade einmal zehn Kilometer entfernt von der Merziger Friedenskirche verläuft die deutsch-französische Grenze. Eine Linie, die jahrhundertelang umstritten und immer wieder Anlass für blutige Kriege war. „Nach dem letzten Krieg wurde sie durchlässig und eine Linie des Friedens“, berichtet Pfarrer Klaus Künhaupt. In der Folge hätten Menschen auf beiden Seiten gelebt, ohne dass eine Grenze sie wirklich getrennt habe. „Bis im März plötzlich die Schlagbäume aus Angst vor der Corona-Pandemie doch wieder heruntergelassen wurden.“ Menschen seien von ihren gewohnten Supermärkten, Arbeitsplätzen und ihren Angehörigen getrennt worden. „Was im Binnenland kaum Beachtung fand, wurde zu einem echten Albtraum für die Grenzbewohner“, weiß der Pfarrer.

Grenzen sind nicht immer etwas Schlechtes

Dennoch sind Grenzen laut Künhaupt aber nicht grundsätzlich etwas Schlechtes. Kinder bräuchten Grenzen, gerade damit sie als freie und glückliche Menschen aufwachsen könnten. Die Grenze zwischen Leben und Tod müsse von der Medizin beachtet werden, die Grenzen des guten Geschmacks von uns allen.

„Gott schafft deinen Grenzen Frieden“

Während seiner Predigt am kommenden Sonntag möchte Pfarrer Künhaupt all diese Grenzen vor dem Hintergrund des Psalms 147, 14 reflektieren. Dort heißt es: „Gott schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.“ Für ihn ist das „ein Bibelvers auf der Grenze zwischen Politik und Erntedank“. Zusammen mit seinem Team lädt er deshalb alle Menschen ein, gemeinsam über dieses weite Thema nachzudenken.

Gottesdienst online feiern – und von Herzen geben

Wer den Gottesdienst  der evangelischen Kirchengemeinde Merzig virtuell mitfeiert, kann sich auch online an der Kollekte beteiligen. Die rheinische Kirche bittet im Zuge des Online-Gottesdiensts um Spenden für das Heilpädagogische Zentrum in Pskow/Russland. Dieses Projekt aus dem Bereich Ökumenische Diakonie entstand in Folge des Beschlusses eines Programms zur Versöhnung mit der Sowjetunion auf der Landessynode 1991. Aufgebaut durch die Evangelische Kirchengemeinde Wassenberg markiert das Heilpädagogische Zentrum Pskow den Startschuss für die Neuorientierung der Behindertenarbeit in Russland.