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Justizminister Biesenbach besucht die Diakonie

Diakonisches Werk

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v.l. NRW-Justizminister Peter Biesenbach, Martin (Klient der TWG), CDU-Bundestagskandidatin Astrid Timmermann-Fechter, Martin (Klienten der TWG), Peter Hennen-Busse (Abteilungsleiter der TWG), Birgit Hirsch-Palepu als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Astrid Wabschke (Diplom-Sozialpädagogin der TWG), Nico Worring (Stellv. Abteilungsleiter der TWG) und Dorothee Hartnacke als Vorsitzende des Kuratoriums des Diakonischen Werkes.)

Bindung und Beziehung stehen im Mittelpunkt des therapeutischen Konzepts der Therapeutischen Wohngemeinschaft des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr. Da passt es, dass auch bei hohem Besuch in der Einrichtung das Miteinander und der persönliche Austausch gesucht wird: NRW-Justizminister Peter Biesenbach war nun auf Einladung von CDU-Bundestagskandidatin Astrid Timmermann-Fechter gemeinsam mit dem Bezirksvorsitzenden der CDU-Ruhr, Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, dort zu Gast und kam mit den Fachkräften der Mülheimer Diakonie und zwei Klienten ins Gespräch.

Und die Klienten, sie standen im Zentrum des rund anderthalbstündigen Besuchs in der „TWG“, wie die Therapeutische Wohngemeinschaft kurz und knackig genannt wird. Martin und Martin berichteten anschaulich von ihren Lebenswegen, die sie in die TWG geführt haben, von Erfolgen, Rückschlägen und neuer Hoffnung und gaben so authentischen Einblick in das Konzept der TWG.

Die stationäre Einrichtung der Mülheimer Diakonie ist Lebens- und Trainingsraum für Männer zwischen 21 und 45 Jahren, um ihre besonderen persönlichen und sozialen Schwierigkeiten zu bewältigen. Eine ganze Reihe kommt aus Justizvollzugsanstalten in die Einrichtung, viele haben eine psychosoziale Störung, alle eine Suchtvergangenheit. Mindestens zwölf Monate leben die Männer in der TWG, die Tagesstrukturierung, therapeutische Gruppen- und Einzelgespräche, aber vor allem ein unterstützendes Miteinander, eine wertschätzende, angstfreie Atmosphäre bietet. Selbstbewusstsein, Eigenverantwortung, soziale Kompetenzen werden so gefördert, um den Klienten das Rüstzeug für ein eigenverantwortlich, abstinentes Leben zu geben. „Wir entlassen pro Jahr sieben bis 15 Klienten. Mehr als 50 Prozent von ihnen leben dauerhaft abstinent“, berichtet Abteilungsleiter Peter Hennen-Busse und nennt damit Zahlen, die weit über dem Durchschnitt liegen. Für die Fachkräfte ist das ein Beleg für die Wirksamkeit ihres auf Nähe basierenden Konzepts und dass es wichtig ist, die Klienten auch nach der Entlassung engmaschig zu begleiten und ihnen das Haus zu öffnen.

Ein einmaliges Konzept ist dies für NRW-Justizminister Peter Biesenbach: „Ich kenne keine andere Einrichtung, die das macht, die so sehr auf Bindung setzt. Da ist es fast ein Stück weit wie mit Kindern: Das Ziel allen Wirkens muss sein, dass sie nach Verlassen der Einrichtung selbstständig leben können.“  Eben dies ist ein Punkt, der den Minister umtreibt – besonders mit Blick auf den Übergang von der Haft in die Freiheit: „Wir wissen, dass Wohnung und Beruf wichtige Aspekte sind, um nach der Entlassung Fuß zu fassen. Sehr wichtig für die Resozialisierung ist auch die gesellschaftliche Anbindung; und ich suche Partner, um einen Kreis, ein Zentrum aufzubauen, in dem Haftentlassene eine Anbindung erfahren.“

Diesem Ansinnen kann Birgit Hirsch-Palepu als Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr sehr viel abgewinnen: „Wir wissen aus unserer fachlichen Arbeit, dass fehlende Sozialkontakte ein großes Problem sind – für Menschen, die frisch aus der Haft entlassen wurden, aber etwa auch für Menschen mit Abhängigkeiten oder psychischen Störungen.“ Schnell waren die Beteiligten da in der fachlichen Diskussion, an deren Ende Peter Biesenbach die Abteilungsleitung der TWG zum weiteren Gespräch ins Justizministerium einlud.

Für Astrid Timmermann-Fechter, die den Justizminister als CDU-Bundestagskandidatin eingeladen hatte, war es dann auch ein rundum gelungener Termin: „Man spürt, dass die TWG eine besondere Einrichtung ist. Die Hingabe und die Leidenschaft, mit der die Menschen hier arbeiten, ist bemerkenswert und ich freue mich, dass wir eine so erfolgreiche Einrichtung in Mülheim haben.“