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07.09.2022

Und das wächst hier?

Zu Besuch auf dem Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch Bornheim

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Frisches Obst und Gemüse gehören für viele fast wie selbstverständlich auf den Tisch. Immer mehr Menschen achten beim Einkauf bewusst darauf, woher dieses kommt und wie es hergestellt wird. Dabei helfen die Kennzeichnungen auf den Verpackungen im Supermarkt, das Gespräch mit den Verkäufer*innen am Marktstand oder auch der gezielte Einkauf in einem Hofladen vor Ort. Doch welche Wege das Obst bis zum Verkauf hinter sich hat und wieviel Planung und Arbeit hinter Anbau, Zucht, Ernte, Lagerung und...

Frisches Obst und Gemüse gehören für viele fast wie selbstverständlich auf den Tisch. Immer mehr Menschen achten beim Einkauf bewusst darauf, woher dieses kommt und wie es hergestellt wird. Dabei helfen die Kennzeichnungen auf den Verpackungen im Supermarkt, das Gespräch mit den Verkäufer*innen am Marktstand oder auch der gezielte Einkauf in einem Hofladen vor Ort. Doch welche Wege das Obst bis zum Verkauf hinter sich hat und wieviel Planung und Arbeit hinter Anbau, Zucht, Ernte, Lagerung und Weiterverarbeitung stehen, das wird einem erst richtig bewusst, wenn man einen Blick hinter die Kulissen eines Betriebes werfen kann. Zu einem solchen lehrreichen Erlebnis hatte ich zusammen mit Teilnehmenden im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Evangelischen Akademie im Rheinland und des Evangelischen Forums Bonn am 2. September 2022 die Gelegenheit.

Familienbetrieb mit Pioniergeist

Über den Hof und auch in das kleine Museum auf dem Hofgelände führte uns der Seniorchef Elmar Schmitz-Hübsch. Als sein Großvater Ende des 19. Jahrhunderts das Land in der Region Rhein-Voreifel erwarb, baute er Obstbäume an, die zwar üppig Frucht trugen, jedoch nicht in unerreichbare Höhen wuchsen und somit besser zu ernten waren. Das exquisite Obst aus Bornheim gelangte mit dem Zug nach Berlin und London und von dort aus auf den Teller der High Society. Der Mut zu neuen und innovativen Schritten prägt auch die dritte und vierte Generation des Familienbetriebes. An die Stelle von Pflanzenzucht ist die Direktvermarktung getreten und technische Schmuckstücke sind heute die Photovoltaik-Anlage, eine sensor- und funkgesteuerte Tröpfchenanlage zur Bewässerung und hochmoderne Kühlhäuser.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Draußen in der Plantage staunen wir über die scheinbar endlosen Reihen an Apfelbäumen, die nun voller Früchte im leuchtenden Rot stehen. Die Gänge zwischen den einzelnen Reihen mit einer Sorte sind jeweils so breit, dass der Zug mit den Erntehelfern gut durchfahren kann.  Über den Apfelbäumen sehen wir Hagelnetze und unten zwischen den Wurzeln die Schläuche der Bewässerungsanlage. Hier erhalten wir Einblicke in den Wuchs der Bäume und sehen, wo durch das Pfropfen, also Aufsetzen eines Zweiges auf eine Wurzel, eine Wulst am Stamm entsteht. Auch wie man Apfelbäume am besten schneidet, warum manche Sorten auf andere zur Befruchtung angewiesen sind, und wie eine gezielte und möglichst umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung gelingen kann, wird uns erklärt.

Äpfel direkt verarbeitet

Nach der Ernte kommen nur die schönsten und besten Äpfel in den Verkauf. Der Rest wird weiterverarbeitet – zu Apfelmus, Apfelsaft und Apfelessig. Die dazu benötigten Maschinen wurden uns ebenfalls gezeigt und in den Kellerräumen des Betriebes wurden uns die Dimensionen der erforderlichen Tanks deutlich. Verkauft werden das Obst und die verarbeiteten Produkte direkt im Laden, in dem bei unserem Besuch am Freitagnachmittag ein reges Kommen und Gehen herrscht. Das dazugehörige Café lädt zudem mit Kuchen und Eis zum Verweilen ein.

Unterwegs auf der Apfelroute

Der Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch ist ein offizieller Partner der rheinischen Apfelroute, einer 124 Kilometer langen Fahrradstrecke durch die Region des Obstanbaus in der Rhein-Voreifel. Wem das zu lang ist, kann auch kleinere lokale Schleifen der Apfelroute fahren und neben spannenden Radrouten Höfe, Baumschulen und gastronomische Angebote entdecken. An den Rastplatz- und Erlebnisstationen erfährt man zudem viel Wissenswertes über die Region und den Obstanbau.

Nach unserem Besuch beim Obstbaubetrieb der Familie Schmitz-Hübsch habe ich einen Apfel und ein Glas Apfelmus im Rucksack und schwinge mich auf mein Rad um nach Sechtem zur nächsten Bahnstation zu kommen. Dabei bin ich noch ganz erfüllt von all den Eindrücken und mal wieder erstaunt, wie viel an Wissen, Mut zur Investition und Liebe zum Beruf hinter der Arbeit für unsere Lebensmittel stecken.

Mehr Informationen zum Obstbaubetrieb Schmitz-Hübsch finden Sie unter www.schmitzhuebsch.de.

Karten und Informationen zur Apfelroute sind unter https://apfelroute.nrw einzusehen.