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Serie: Wir bleiben in Kontakt

Kirche in der Pandemie

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Für alle, die in Diakonie, Bildung und Beratung arbeiten, und es gewohnt waren, Klient*innen, Kursteilnehmende und Ratsuchende meist von Angesicht zu Angesicht zu treffen, stellte die Pandemie den Arbeitsalltag auf den Kopf. Trotz widriger Bedingungen blieben Seelsorger*innen, Sozialarbeiter*innen, Kursleiter*innen, Musiker*innen und viele mehr am Ball. Wie – das zeigen die exemplarischen Statements unserer Reihe „Wir bleiben in Kontakt“. Hier gehört den Praktiker*innen aus Seelsorge und Beratung, Bildung und Diakonie das Wort. Die Statements werden in loser Folge auf hier kirche-muelheim.de und auf unserem Facebook-Kanal veröffentlicht.

Innerhalb weniger Wochen haben Mitarbeitende in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen sich neu aufgestellt: Es gab Andachten „to go“, Beratungen und Kursstunden wurden per Videokonferenz abgehalten oder einfach öfter zum Telefon gegriffen, um mit Menschen im Gespräch zu bleiben. Große Veranstaltungen müssen immer noch ausfallen, auch auf Gottesdienste haben die Gemeinden während des Lockdowns verzichtet. Umso mehr findet die kirchliche Arbeit im Kleinen statt. In der Coronazeit haben viele Menschen in Kirche und Diakonie Flexibilität, Einfallsreichtum und Beharrlichkeit bewiesen, um in vielen kleinen Schritten zu zeigen: Wir bleiben dran, wir bleiben in Kontakt.

Sind wir zum Ende des Jahres 2020 noch im Pandemie-Ausnahmezustand oder schon in einer „neuen Normalität“? – Die Praktiker*innen in der evangelischen Kirche zerbrechen sich darüber nicht den Kopf, sie haben sich ganz pragmatisch auf das Leben und Arbeiten mit Corona eingestellt. Vieles, was zuvor lange und gründlich diskutiert wurde, ist seit in diesem Pandemie-Jahr ganz schnell in die Tat umgesetzt: Zum „Abendmahl zum Feierabend“ treffen sich Interessierte auf der Onlineplattform Zoom, beim Segen im Einschulungsgottesdienst „leihen“ segnende Eltern dem Pfarrer ihre Hände. „Geht das überhaupt?“, mag manch einer fragen. Die Rückmeldungen zeigen: Es geht oft besser als gedacht. Viele Menschen nehmen die Angebote, die (wieder) möglich sind, umso dankbarer an, und freuen sich über den Kontakt. 

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Volker Rohse, Ev. Beratungsstelle:

„Die Menschen suchen weiterhin den direkten Kontakt zu uns, seit es nach der ersten akuten Phase der Coronakrise wieder möglich ist. Im persönlichen Gespräch ist zum Beispiel die „Landkarte der Befindlichkeit“ auf dem Foto ein gute Möglichkeit, innezuhalten und zu schauen, wo man gerade steht und wo es hingehen soll. Die meisten Ratsuchenden fragen uns an, wenn es um Probleme bei der Erziehung oder in der Familie geht. Die letzten Monate waren gerade für Familien eine enorme Herausforderung, die Ihnen viel abverlangt hat. Während des Lockdowns haben wir unsere Angebote flexibler ausgerichtet, um zusätzliche Alternativen zum Face-to-Face-Kontakt anzubieten. Teilweise haben wir das beibehalten, so ist auch jetzt eine individuelle Beratung per Telefon oder Video weiter möglich. Auch Informationsabende für Eltern werden wir jetzt teils per Zoom anbieten.“

Kontakt:

Telefon 32014 oder beratungsstelle@kirche-muelheim.de

 

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Andrea Krause, Leiterin der Ambulanten Gefährdetenhilfe (Wohnungslosenhilfe) des Diakonischen Werkes

Die Ambulante Gefährdetenhilfe bietet wohnungslosen, von Wohnungslosigkeit bedrohten oder anderweitig in Not geratenen Menschen Beratung, Unterstützung und Hilfe an. Dieses Angebot konnten wir während der gesamten Zeit der Corona-Pandemie aufrechterhalten – nur unser Tagesaufenthalt „Teestube“ musste während des Lockdowns geschlossen werden. Doch zugleich haben wir unsere Angebote auf die neue Situation eingestellt: So konnten wir durch eine Spende der Aktion Mensch ein neues Verpflegungsangebot für die von uns betreuten Menschen einrichten. Wir gehen verstärkt zu den Menschen, die unsere Einrichtung aus Sorge nicht aufsuchen möchten. Vieles ist durch Corona komplizierter geworden und schwieriger zu regeln. Es ist viel Kreativität für individuelle Lösungen erforderlich. Doch das nehmen wir gerne in Kauf, weil wir wissen, wie wichtig es vor allem in einer so schwierigen Zeit ist, für unsere Klient(inn)en da zu sein. Dafür zeigen sie für die Umsetzung der in der Einrichtung geltenden Hygieneregeln überwiegend gerne Verständnis.

Kontakt:

Telefon: 0208. 30245-0 oder agh@diakonie-muelheim.de

 

 

Ina Kriege-Egert, Jugendleiterin Ev. Kirchengemeinde Heißen:

„Die letzten Monaten haben mir viele neue Technikkenntnisse beschert: YouTube, Discord-Server, Zoom – erst Neuland und jetzt schon ganz vertraut. Anfangs konnten sich unsere Kinder- und Jugendgruppen ja nicht mehr persönlich treffen. Dann sind wir aber schnell auf die digitalen Kanäle ausgewichen: Es gab eine „Kinderbibelwoche @home“, die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen haben Mitmachangebote auf unsere Homepage gestellt: Da gab es viele Bastelanleitungen zum Nachmachen oder Rätsel zu lösen. Eine Mädchengruppe hat begonnen, sich auf Zoom zu treffen und unsere Mitarbeiter*innenmeetings laufen per Discord-Server. Seit Pfingsten öffnen wir das Gemeindehaus wieder vorsichtig für Gruppen. Zuerst hatte ich befürchtet, dass ich in der Rolle der „Regelwächterin“ lande, und ständig Masken und Abstand kontrollieren müsste. Doch es kam ganz anders: Die Kinder und Jugendlichen sind darin perfekt geübt und halten die Regeln meist freiwillig ein. Obendrein habe ich das Gefühl, dass unsere Angebote seit der Coronazeit noch dankbarer angenommen werden. Und nicht zuletzt ist es auch schön, das Feedback von den jungen Leuten jetzt wieder ganz direkt und persönlich zu bekommen.“

Kontakt:

www.jugend-muelheim.de (evangelische Jugendangebote in ganz Mülheim)