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ÖPNV im ländlichen Raum entspricht aktuell Gammelfleisch“

Vortrag von Prof. Dr. Heiner Monheim zur Verkehrswende am Niederrhein

Artikelbild Prof. Dr. Heiner Monheim bei seinem Vortrag zur Verkehrswende am Niederrhein. Bild: Kathrin K. Kürzinger 
Wenn es doch so einfach wie bei einer Modelleisenbahn wäre: Alles fließt, alles ist in Bewegung, Güter- und Personenverkehr auf der Schiene… Doch die Verkehrswirklichkeit, gerade in ländlichen Gebieten, sieht anders aus. Gerade am Wochenende steht man dann abends lange vor dem Bahnhof und wartet auf den Anschluss.

„Öffentlicher Personennahverkehr im ländlichen Raum entspricht aktuell Gammelfleisch“, brachte es der Verkehrsplaner Professor Heiner Monheim am vergangenen Mittwoch auf den Punkt. Monheim, der sich seit vielen Jahren für umweltfreundliche und stadtverträgliche Verkehrskonzepte einsetzt, sprach auf einer Veranstaltung in Rheinberg zu alternativen Verkehrskonzepten.

Das Ziel: eine bürgernahe, bezahlbare und klimafreundliche Verkehrsstruktur
Ländliche Strukturen und kleinere Städte prägen das Gesicht des Niederrheins, einer leistungsstarken Wirtschaftsregion. Doch häufig sind Arbeitsort und Wohnort nicht identisch. Die Pendler*innen legen täglich längere bis lange Wege zurück, häufig mit dem eigenen Auto. Busse und Bahnen fahren zu selten und sind teuer. Wie kann am Niederrhein eine Verkehrsstruktur geschaffen werden, die bürgernah, bezahlbar und klimafreundlich ist?

Akademie engagiert sich bei Verkehrsinitiative am Niederrhein
Das Klimaschutzmanagement der Stadt Rheinberg und weitere neun Partner, zu denen neben dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und dem Neuen Evangelischen Forum Moers auch die Evangelische Akademie im Rheinland gehört, hatten am 20. November 2019 zu einem Abend eingeladen, der diese Frage aufgriff:

Heiner Monheim:
„Sofortiger Stopp beim Straßenbau, Ausbau des Schienennetzes und digital gesteuerte Mitnahmesysteme“
Monheim fordert einen sofortigen vorläufigen Stopp beim Straßenbau und stattdessen Ausbau statt Rückbau unseres Schienennetzes sowie eine Elektrifizierung des Schienenverkehrs, weil Diesel bei der Bahn ebenso umweltschädlich ist wie bei Autos und LKWs. "Täglich werden 160 Millionen leere Autositze durch Deutschland chauffiert", so Monheim weiter. „Wir müssen Mitnahmesysteme etablieren! Ich denke, dazu lässt sich digitale Technik doch prima nutzen."

Die Kirchen können ein Zeichen setzen
Monheim forderte die Kirchen als zivilgesellschaftliche Kraft auf, aktiv zu werden und ein Zeichen zu setzen, so Studienleiterin Kathrin S. Kürzinger, die für die Akademie die Veranstaltung begleitete. Der Verkehrsplaner riet dazu, dass sich evangelische und katholische Kirche mit dem ADAC zusammentun und gemeinsam eine Bahncard 100 für alle Mitglieder verhandeln sollten.

Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung gibt es demnächst auf unserer Themenseite www.kirche-arbeit-wirtschaft.de