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08.10.2021

Der Bezug zur Unterrichtspraxis ist wesentlich

Pfarrerin Bärbel Melnik ist nach 33 Jahren Dienst in den Ruhestand gegangen. Die vergangenen elf Jahre hat sie davon erfolgreich im Evangelischen Schulreferat Duisburg Niederrhein gewirkt und von auch dort schöne Erinnerungen mitgenommen.

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Trägerinnen des gemeinsamen Schulreferates sind die evangelischen Kirchenkreise Dinslaken, Duisburg, Kleve, Moers und Wesel. Die drei Schulreferentinnen und -referenten organisieren und führen Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer im Bereich des Religionsunterrichtes durch und unterstützen sie als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei religionspädagogischen Fragen.

Nachdem Bärbel Melnik 1989 in ihr Amt als Pfarrerin eingeführt wurde, unterrichtete sie viele Jahre am Kaufmännischen Berufskolleg für Wirtschaft, Recht und Verwaltung in Duisburg. Dort gestaltete sie maßgeblich das christlich-kirchliche Leben der Schulgemeinde und war verantwortlich für die Gestaltung des evangelischen Religionsunterrichtes in der neu eingerichteten gymnasialen Oberstufe, die zur allgemeinen Hochschulreife führte.

Während dieser Zeit übernahm sie gemeinsam mit einem Kollegen das Amt der Bezirksbeauftragung für die Berufsbildenden Schulen in Duisburg und war über zehn Jahre lang Sprecherin der Nordkonferenz der Bezirksbeauftragten der Evangelischen Kirche im Rheinland. Weiterhin vertrat sie den Kirchenkreis für vier Jahre als Synodalbeauftragte auf der Landessynode.

Als sie 2010 zum Schulreferat wechselte, wusste sie durch ihre langjährige Erfahrung genau, welche Inhalte die Unterrichtenden in ihren Fortbildungen und Workshops benötigten. Deshalb war ihr der Bezug zur Praxis des Religionsunterrichtes wesentlich bei der Gestaltung des Fortbildungsprogramms. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit lag in der Beratung und Supervision der Religionslehrenden und Schulpfarrerinnen und Schulpfarrer. Freude haben ihr auch die Exkursionen und Studienfahrten des Schulreferates gemacht; von den Reisen nach Istanbul, Ephesus, Rom und Malta hat sie viele unvergessliche Eindrücke mitgenommen. In guter Erinnerung hat sie auch das Projekt, an dessen Durchführung sie am allerwenigsten geglaubt hat: Im Rahmen des bundesweiten Jubiläums 2017, das 500 Jahre Reformation feierte, leitete sie im Duisburger Kirchenkreis federführend die Großaktion der handgeschriebenen Bibel. Ziel war es, dass Menschen aus Duisburg und der Region das Buch der Bücher abschreiben. Bärbel Melnik koordinierte das Projekt, konnte über 100 Schulen und viele Gemeinden fürs Mitmachen gewinnen und war doch unsicher, ob das Ganze klappen würde. Schließlich kamen 4920 handgeschrieben Seiten zusammen, manche mit Schreibfehlern, manche mit wunderbar passenden Kinderzeichnungen, manche mit Durchstreichungen oder Klecksen. Aber jedes Blatt wurde zum Einzelstück. Nach der umfangreichen Redaktionsarbeit und vielen Stunden Sortierens konnten Bärbel Melnik und ihr kleines Team die komplette, handgeschriebene Duisburger Bibel in 18 Bände fassen lassen. Zu sehen und zu lesen ist das Werk - auf das Bärbel Melnik auch jetzt noch sehr stolz ist - in der Salvatorkirche. Die Nachfolge für Bärbel Melnik steht schon fest: Pfarrerin Sabine Schmitz wird das Team des Evangelischen Schulreferats Duisburg Niederrhein ab November 2021 verstärken.

Das Bild zeigt Pfarrerin Melnik bei einem Pressetermin in der Mercatorhalle zum Reformationsgottesdienst 2017 mit dem damaligen Superintendenten Schneider; bei dem Termin wurde auch die Handgeschriebene Duisburger Bibel vorgestellt; Foto; Rolf Schotsch