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11.09.2021

AUS - gegrenzt! – gebürgert! – gewandert!- gelöscht!

Ausstellung mit Werken von Otto Pankok in der Ev. Stadtkirche Moers

Artikelbild Christiane Münker-Lütkehans vor Otto Pankoks „Zerstörte Synagoge“ 

[Kirchenkreis Moers] 14 Tage lang ist eine Ausstellung mit Werken von Otto Pankok in der Ev. Stadtkirche Moers zu sehen. Sie trägt den Namen „AUS - gegrenzt! – gebürgert! – gewandert!- gelöscht!“ und steht im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.
Traumatische Kriegserlebnisse prägen den Pazifismus und Humanismus Otto Pankoks. Die Verarmten, die Ausgestoßenen malt er realistisch und expressiv. Seit 1936 beschäftigt er sich mit jüdischen Motiven. Die nationalsozialistischen Machthaber haben da seine Kunst schon lange als „entartet“ diffamiert, ihn mit Malverbot belegt. In Düsseldorf wird er Zeuge des Synagogenbrandes in der Pogromnacht des 9. November 1938. In seinem Bilderzyklus „Jüdisches Schicksal“, aus dem die in der Stadtkirche gezeigten Werke stammen, thematisiert Pankok die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die viele nicht gesehen haben wollten.
„In seinen Werken drückt sich die tiefe Menschenliebe und die Achtung der Würde eines jeden Menschen aus“, sagt Christiane Münker-Lütkehans, die Zeit ihres Lebens mit seiner Kunst vertraut ist. „.Otto Pankok hat sie nicht nur künstlerisch verarbeitet, sondern auch gelebt: Gemeinsam mit seiner Frau versteckte er die Jüdin Brunhilde Barz  und ihren Gatten, den Künstler Mathias Barz vor den Nazis. Dafür wurden er und seine Frau Hulda von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im Jahr 2014 posthum als ‚Gerechte unter den Völkern‘ geehrt.“