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Hintergrundwissen für Helfer

Flüchtlingsreferat

Bildunterzeile Marlies Pesch-Krebs, Bettina Ossyra-Heinzen, Monika Meyer und Ute Krauß in ihrem Schulungsraum im Gemeindezentrum an der Immanuelkirche 

„Mehr Hintergrundwissen“, wollte sie sich zulegen, sagt Bettina Ossyra-Heinzen. „Auch mehr über die Herkunftsländer der Flüchtlinge erfahren“, ergänzt Marlies Pesch-Krebs. In der Flüchtlingsarbeit sind Bettina Ossyra-Heinzen, Marlies Pesch-Krebs, Ute Krauß und Monika Meyer als Ehrenamtliche ins kalte Wasser gesprungen. „Am Anfang hatten wir nicht viel Ahnung, aber das Gefühl: Man muss etwas tun“, berichten sie. Die vier Frauen gehören zu der ersten Gruppe von rund 20 Freiwilligen, die nun die vom Flücht-lingsreferat organisierte Fortbildungsreihe für ehrenamtliche Helfer abgeschlossen haben. An sechs Abenden ging es in jeweils drei Stunden um rechtliche Fragen im Asylverfahren, um den Umgang mit traumatisierten Menschen und die Situation in den Herkunftsländern der Flüchtlinge.

„Aber Fakten-Lernen war nicht alles“, wie Flüchtlingsreferentin Annette Faß-bender betont, die die Fortbildungsreihe organisiert. „Ich wollte auch meine eigene Haltung überprüfen, habe mich gefragt, wie ich mit der Schere im Kopf umgehen soll“, schildert Marlies Pesch-Krebs ein Anliegen, das sie mit in den Kurs gebracht hatte. Um Fragen wie die nach der „Schere im Kopf“ ging es zum Beispiel in den zwei intensiven Einheiten zu interkultureller Kompetenz. „Da haben wir uns zum Beispiel ein scheinbar unendlich trauriges afrikanisches Lied angehört“, berichtet Bettina Ossyra-Heinzen – und dann gemeinsam gestaunt und gelacht, als es sich nach gemeinsamem Text-Studium als österreichischer „Erdäpfel-Song“ mit durchaus launigen Strophen entpuppte. Merke: Nicht alles ist, wie es scheint, oft prägen mitgebrachte eigene Erwartungen das, was man erlebt und kommuniziert. Dafür haben sich die Kursteilnehmenden auch im gegenseitigen Erfahrungsaustausch sensibilisiert.

 

Bildunterzeile Den Austausch untereinander schätzen die Flüchtlingshelferinnen sehr und wollen ihn auch nach Abschluss der Fortbildung nicht missen. 

Alle Kursteilnehmer waren mit großem Engagement bei der Fortbildung dabei. Doch in die ersten Begegnungen mit den Flüchtlingen brachten sie auch einiges Unbehagen mit, nicht jeder Flüchtling war auf Anhieb sympathisch. „Man muss sich kennenlernen“, sagt Ute Krauß, die mittlerweile auch ihre 17-jährige Tochter mit zu den Unterstützertreffen genommen hat. „In der persönlichen Begegnung mit den Flüchtlingen haben sich alle meine Ängste aufgelöst“. Das gelte auch jetzt noch, nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht. Ihre Kollegin Monika Meyer hat neben dem Engagement im Deutschunterricht auch eine Patenschaft für eine Familie aus Eritrea übernommen. „Da zähle ich jetzt fast als Familienmitglied, erfahre viel Dankbarkeit“, sagt sie. Sie hat auch gleich mit zum Pinsel gegriffen, als es darum ging, die neue Wohnung der Familie zu streichen. „Aber man muss auch sagen können, dass man auch einmal keine Zeit hat.“

Auch darüber, wie man die eigenen Grenzen vermittelt, und Klarheit über die eigene Rolle schafft, haben sich die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in der Fortbildung ausgetauscht. „Das Netzwerk untereinander war am Ende genauso wichtig wie der Wissens-Input“, blickt Ute Krauß auf die im August begonnene Schulung zurück. Der Austausch untereinander wird auch nach dem letzten Schulungsabend nicht beendet sein.

 

Neuauflage des Kurses startet schon im Februar

Für alle, die sich auch für eine Ehrenamtler-Fortbildung interessieren, bietet das Flüchtlingsreferat nun eine Neuauflage der Schulung an. Start ist am 17. Februar, Anmeldungen bis zum 8. Februar unter fluechtlings-referat@kirche-muelheim.de. Eine detaillierte Ausschreibung findet man auf www.kirche-muelheim.de.